Betriebliche Unterstützungsstrukturen (BUS). Wie sind die Arbeitsbedingungen zu gestalten, damit Pflegekräfte bleiben?

In Bremen sind die stationäre Langzeitpflege und die Arbeitssituation der Pflegekräfte  besonders relevant für die Gesundheitswirtschaft. Die Branche kämpft mit Personalmangel, Arbeitsbelastungen und Fehlzeiten aufgrund psychischer Erkrankungen. Wenn gleich die Probleme komplex sind, wurde bereits wissenschaftlich belegt, dass Verbesserungen in der Arbeitsorganisation und –gestaltung bzw. das betriebliche Gesundheitsmanagement wichtige Ansatzpunkte für eine Verbesserung der Arbeitssituation bieten. Gleichwohl verschlechtert sich die Situation und die Dringlichkeit dieser Probleme nimmt zu. Es ist notwendig die Arbeitsbedingungen und die Arbeitssituation der Pflegekräfte zu verbessern.

In diesem Projekt soll untersucht werden, welche betrieblichen Unterstützungsstrukturen für eine gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung in Einrichtungen der stationären Langzeitpflege existieren bzw. weiterentwickelt werden können, um bei Pflegekräften psychische Arbeitsbelastungen zu reduzieren. Mit Unterstützungsstrukturen sind betriebliche Maßnahmen gemeint, die auf der Ebene der Führungs-, Pausen- und Fehlerkultur ansetzen, oder die Gefährdungsbeurteilung als dialogorientierte Austauschräume gestaltet, wie auch Teambuildingmaßnahmen und Teamzusammensetzungen, um die soziale Unterstützung am Arbeitsplatz zu fördern.

Hierzu soll herausgearbeitet werden, wo aktuell Möglichkeiten und Hemmnisse der Umsetzbarkeit von Ansätzen auf betrieblicher Ebene und nachhaltigen Beschäftigungsfähigkeit der Pflegekräfte bestehen.

  • Welche konkreten Ansatzpunkte werden am wichtigsten und umsetzbar gesehen?
  • Welche Bedarfe sehen sie?
  • Welche Ideen oder Angebote werden bereits umgesetzt?
  • Wie werden die Angebote angenommen? Wo gibt es ungenutzte Gestaltungspotenziale und Möglichkeiten?

 

Die Ergebnisse sollen konkrete Gestaltungsansätze aufzeigen, die sich in der betrieblichen Praxis umsetzen lassen, um sich den Herausforderungen stellen zu können. Zudem sollen sie Hinweise darauf geben, an welcher Stelle betriebliche Interessenvertretungen stärker gestaltend tätig werden könnten.

 



Laufzeit:
01. April 2020 - 31. März 2021

Forschungsteam:
PD Dr. rer. pol. Guido Becke, Dipl. Soz.-wiss (Projektleitung)
Cora Zenz, M.A. Public Health (Projektleitung)