2018 führte das iaw zusammen mit dem Institut für Geographie eine Studie zu den Schwierigkeiten und Präferenzen Studierender in Bezug auf das eigenständige Wohnen durch. Mit der vorliegenden Studie wurde die Erhebung von 2018 aktualisiert und sowohl inhaltlich als auch methodisch (Onlinebefragung und qualitative Interviews) ergänzt.
Vor dem Hintergrund der Coronapandemie stellte sich die Frage nach veränderten Wünschen an die Wohngegebenheiten (z. B. durch mehr Wunsch nach Wohngemeinschaften, um soziale Kontakte „garantiert“ zu haben oder eben gerade nicht, da in Wohngemeinschaften auch mehr Potenzial für Krankheitsübertragungen gesehen werden könnte). Außerdem wirft die vorliegende Studie einen Blick auf die Entwicklung von Kooperationswohnheimen und das Potenzial der Bremer City als Wohnort für Studierende.
Unsere Ergebnisse bestätigen die Tendenzen, die sich bereits 2018 andeuteten: In Bremen bleiben „die üblichen“ Stadtteile am beliebtesten (Neustadt, Östliche Vorstadt, Schwachhausen) und der bezahlbare und relativ zentrale Stadtteil Walle wird etwas häufiger als in den vergangenen Jahren als Wohnort von Studierenden gewählt. Die Bremer City scheint durchaus für einige Studierende infrage zu kommen, jedoch wird von den Befragten die Problematik mit einem unruhigen Umfeld erwähnt sowie die Angst vor nächtlichen Übergriffen durch die Drogenszene und alkoholisierte Personen. Kooperationswohnheime sind offenbar eine Typenfrage: Während manch Studierender den gemeinschaftlichen Charakter dieser Wohnform gezielt vermeidet, sehen andere gerade darin den Reiz. Corona hat die Ansprüche an das studentische Wohnen kaum beeinflusst.
Fellow-up zur gleichnamigen Studie von 2018.