Bestandsaufnahme und Entwicklungslinien in der Logistik im Land Bremen. Auswirkungen auf und Entwicklungschancen für die Logistikbeschäftigten unter besonderer Berücksichtigung der Einfacharbeit (BEL-EA)
Laufzeit:
01. Januar 2022 - 30. Juni 2023
Forschungsteam:
Ulf Benedix (Projektleitung)
Martin von Bestenbostel, M.A.
Laufzeit:
01. Januar 2022 - 30. Juni 2023
Forschungsteam:
Ulf Benedix (Projektleitung)
Martin von Bestenbostel, M.A.
Bremen ist ein wichtiger Logistikstandort. Logistikbetriebe tragen wesentlich zur Wirtschaftsleistung bei und sind damit ein wichtiger regionaler Beschäftigungsträger. Neben Facharbeit bietet die Logistik auch umfangreiche Arbeitsmöglichkeiten für gering Qualifizierte.
Es wird davon ausgegangen, dass mit der Digitalisierung in der Logistik ein hohes Substitutionspotenzial von Tätigkeiten nicht nur im Bereich gering qualifizierter Arbeit verbunden ist. Die konkrete Entwicklung ist jedoch bislang nicht eindeutig absehbar und wird für alle Qualifikationsniveaus entlang verschiedener Szenarien in einem möglicherweise polarisierenden Nebeneinander von Aufwertung, Substitution und Abwertung von Arbeit diskutiert.
Das mögliche Resultat einer „digitalen Spaltung“, die Einfacharbeit als solche verfestigt und deren Wechsel in anspruchsvollere Tätigkeit erschwert, wirft insbesondere für diese in der Logistik stark vertretenen Beschäftigtengruppe jedoch dringend die Frage nach Mobilitätswegen innerhalb des Unternehmens, innerhalb der Logistik oder in andere Branchen auf. Diese Wege müssen vermutlich erst geschaffen oder ausgebaut werden, um es den Beschäftigten zu ermöglichen, auf ihre vorhandenen Qualifikationen aufbauend die Qualifizierung anzugehen, die ihnen neue oder verbesserte Beschäftigungs- und Einkommenschancen eröffnen kann.
Eine genaue Analyse der Veränderungen der logistischen Arbeit in Folge der Digitalisierung auf Ebene der Branchenentwicklung, aber insbesondere auch auf Ebene der konkreten betrieblichen Prozesse, ist dafür unabdingbar. Die geplante Analyse schließt ein:
- eine regionalökonomische Analyse auf Basis des Unternehmensregisters,
- eine Einschätzung regionaler Logistiktrends und Entwicklungsprognosen auf Basis von Interviews mit Branchenxpert:innen,
- eine quantitative Bestandsaufnahme zu den Digitalisierungsstrategien und den darauf bezogenen Personalentwicklungsstrategien mittels knapper Online-Betriebsbefragung der regionalen Logistikbetriebe,
- eine qualitative Vertiefung und Konkretisierung betrieblicher Entwicklungsstrategien in betrieblichen Expert:innengesprächen,
- die Herausarbeitung spezifischer Veränderungen in der Arbeit und deren Folgen für die Beschäftigten und ihre Entwicklungsmöglichkeiten anhand von betrieblichen Fallstudien in verschiedenen Bereichen logistischer Tätigkeit.
Auf Grundlage der Analysen können Empfehlungen entwickelt werden, wie die Digitalisierung in der Logistik flankiert werden muss, um einer Abkopplung Geringqualifizierter einerseits, einem Fachkräftemangel andererseits entgegenzusteuern.
Die Projektanlage sieht eine regelmäßige Diskussion der Zwischenergebnisse mit der Arbeitnehmerkammer zum Abschluss der definierten Arbeitspakete vor.
In der Mitte des Projekts wird ein schriftlicher Zwischenbericht vorgelegt. Dieser bildet die Basis für eine öffentliche Vorstellung der Zwischenergebnisse.
Auf Basis des schriftlichen Endberichts sind zum Ende des Projekts weitere Transferveranstaltungen vorgesehen. Inhalt, Form und Dauer dieser Veranstaltungen werden eng mit der Kammer abgestimmt.
Laufzeit:
01. Januar 2022 - 30. Juni 2023
Forschungsteam:
Ulf Benedix (Projektleitung)
Martin von Bestenbostel, M.A.
Projekttyp:
Projekt der Arbeitnehmerkammer Bremen
Prozedurbeschreibung zum Datenmanagement
Die Projektmitarbeiter:innen der Universität Bremen am Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw) stellen sicher, dass geschützte personenbezogene Daten zu keinem anderen als dem zur jeweiligen rechtmäßigen Aufgabenerfüllung gehörenden Zweck verarbeitet werden. Des Weiteren sind die Mitarbeiter:innen verpflichtet, die erhobenen und verwerteten Daten durch technische und organisatorische Maßnahmen vor dem Zugriff durch Unbefugte zu schützen.
- Die Daten der Onlinebefragung werden gemeinsam mit dem Projekt SMALO2 erhoben. Die exportierten Rohdaten werden daher und ausschließlich dem Projekt SMALO zur Verfügung gestellt.
- Die in Interviews erhobenen Daten der qualitativen Erhebungen werden streng vertraulich behandelt. Die Daten – Mitschnitte, Transkripte, Protokolle – werden nicht an Dritte weitergeben. Nur die Projektmitarbeiter:innen haben Zugang zu diese Daten.
Daten aus der Onlinebefragung von Unternehmen
Aufklärung und Information über die Erhebungen in Unternehmen
Die an der Onlinebefragung beteiligten Unternehmen werden mit dem Anschreiben, das zur Befragung einläd, über den Zweck der Befragung, über den Hintergrund der Befragungen und die Freiwilligkeit der Teilnahme informiert. Der Onlinefragebogen informiert über den Zweck der Befragung, die Anonymität der Befragung und die Freiwilligkeit der Teilnahme. Die teilnehmenden Unternehmen stimmen der Verarbeitung der von Ihnen gemachten Angaben zum Unternehmen durch Anwahl einer Checkbox gemäß Art. 6 Absatz 1 a) der Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) ausdrücklich zu.
Datenschutzmaßnahmen im Zusammenhang mit den Daten aus der Online-Befragung
Die Befragung der Unternehmen ist freiwillig und anonym. Personenbezogene Daten werden nicht erhoben. Erhoben werden Unternehmensdaten wie Standort, Größenklasse, geschätzte Angaben zur Personalzusammensetzung und die Tätigkeitsfelder des Unternehmens im Rahmen der Logistik, die für die Auswertung erforderlich sind. Eine Zuordnung der Befragungsergebnisse zu einzelnen Unternehmen erfolgt nicht. Freitextantworten werden ggf. von den Projektmitarbeiter:innen anonymisiert. Die deskriptive Darstellung der quantitativen Ergebnisse erfolgt zusammenfassend; Angaben von einzelnen Unternehmen sind dabei nicht erkennbar.
Daten aus Gesprächsformaten
Im qualitativen Part werden Expert:inneninterviews, in Fallstudien ggf. auch Gruppendiskussionen, mit betrieblichen und überbetrieblichen Funktionsträgern und Beschäftigten geführt.
Alle Befragten müssen ihrer Mitwirkung an der Befragung vorher schriftlich zugestimmt haben.
Auswahl der Gesprächspartner:innen, Durchführung der Gespräche
Die Auswahl der Unternehmen, in denen Gesprächspartner:innen akquiriert werden sollen, erfolgt in einem theoretischen Samplingprozess zur Herstellung der Repräsentanz der qualitativen Daten. Für die verschiedenen Bereiche der Logistik werden unter Einbezug überbetrieblicher Expert:innen regional wichtige Unternehmen auf Ebene der Geschäftsführung angesprochen. Auf Basis dieser Interviews wird in einzelnen Unternehmen eine vertiefte Fallstudie unter Einbezug weitere Gesprächspartner:innen, Arbeitnehmervertretungen und Beschäftigten vorgeschlagen.
Die für die Befragung angesprochenen Unternehmen werden jeweils über das Projekt informiert und um Teilnahme gebeten. Sofern sie einwilligen, wird das Vorgehen insbesondere in den Fallstudien mit Ihnen abgestimmt und auf organisatorische Besonderheiten angepasst.
Die Expert:innen werden mit Beginn des Interviews nochmals mündlich über das Projekt und den Hintergrund des Interviews sowie die Freiwilligkeit Ihrer Teilnahme aufgeklärt.
Interviews werden nur mit explizitem schriftlichem Einverständnis der Teilnehmer:innen aufgezeichnet.
Die Dauer der Interviews ist für ca. 1,5 Stunden angesetzt, kann aber variieren. Sie werden auf Basis eines Leitfadens geführt. Gespräche mit Funktionsträgern werden präzise protokolliert (protokollbasierte Analyse nach Kuckartz). Gespräche mit Beschäftigten können bei vorliegendem Einverständnis aufgezeichnet werden; sie werden anschließend – je nach Ertrag – transkribiert, auf jeden Fall aber präzise protokolliert. Auf Verlangen des/der Interviewpartner:in werden die Protokolle bzw. Transkripte nach Verschriftlichung zur Autorisierung innerhalb eines bestimmten Zeitraums vorgelegt. Anschließend werden sie inhaltsanalytisch ausgewertet.
Das Transkript und/oder Protokoll wird mit einem interviewbezogenen Code versehen. Für die weitere wissenschaftliche Auswertung der Interviewtexte werden alle Angaben, die zu einer Identifizierung der Person führen können, entfernt oder verändert. Die Namen der Interviewpartner:innen werden nicht auf den Transkripten und/oder Protokollen vermerkt. Weitere Angaben, die zu einer Identifizierung einer Gesprächsperson führen könnten, werden direkt bei der Transkription verändert (z. B. Unternehmen, Jahre der Arbeitserfahrung) oder aus dem Text entfernt, sodass Rückschlüsse auf eine Person erschwert werden.
Die Ergebnisse werden verallgemeinernd zusammengefasst. In wissenschaftlichen Veröffentlichungen wird aus den Interviews ohne Nennung der Unternehmen oder der Namen von Gesprächspartner:innen zitiert. Auch interviewbezogene Codes werden nicht genannt, um einen Zusammenschluss von Aussagen aus Interviews zu erschweren. Allgemeine Funktionsbezeichnung, z. B. Geschäftsleitung, Ausbilder:in, Facharbeiter:in, können ohne Angabe des Namens in wissenschaftlichen Veröffentlichungen genannt werden. Falls zur Unterstützung der Auswertungsergebnisse aus Interviews zitiert wird, werden nur kurze Ausschnitte wiedergegeben, um Rückschlüsse auf die Personen zu verhindern. Trotzdem wird bei der Darstellung der Ergebnisse der Fallstudien auf Grund der darin aufgegriffenen Arbeitsprozesse gegebenenfalls ein Wiedererkennen des Unternehmens durch einzelne Personen aus dem Unternehmen oder von Personen mit Branchenkenntnis nicht gänzlich auszuschließen sein. Darauf wird in den Einwilligungserklärungen der Fallstudien hingewiesen.
Die Teilnehmer:innen an qualitativen Befragungen können die Beantwortung einzelner Fragen ablehnen. Sie haben vor oder während des Interviews die Möglichkeit, ihre Einwilligung in die Teilnahme am Interview ohne Begründung und ohne Nachteile für sie zurückzuziehen oder der Speicherung des Interviews zu widersprechen bzw. die Löschung der Aufzeichnung zu verlangen. Dies gilt auch nach dem Interview bis zu dem Zeitpunkt, an dem das anonymisierte Material in die Auswertung einbezogen wurde.
Papierbasierte Daten: Einwilligungserklärungen von Expert:innen und Beschäftigten für die qualitativen Interviews
Die Einwilligungserklärungen, welche mit Klarnamen versehen sind, werden in abschließbaren Schränken im Büro der Projektmitarbeiter:innen im iaw aufbewahrt. Der interviewbezoge Code wird darauf nicht vermerkt. Kontaktdaten und Interviewdaten werden getrennt voneinander aufbewahrt. Schlüssel zu den Büros haben die Projektleitung sowie die Nutzer:innen des jeweiligen Büros. Des Weiteren haben die Institutsdirektion, die Abteilungsleiter:innen sowie die Verwaltung und Reinigungskräfte/Haustechnik Zugang zu den Büros. Das Büro wird beim Verlassen immer abgeschlossen (Zutrittskontrolle). Die Schlüssel zu den abschließbaren Schränken haben nur die Projektmitarbeiter:innen (Zugangskontrolle). Durch die Lagerung der papierbasierten Daten in verschlossenen Schränken in abschließbaren Büros wird unbefugtes Lesen, Entnehmen oder Kopieren verhindert (Zugriffskontrolle).
Verarbeitung, Aufheben und Löschung von erhobenen Daten
Online-Befragung
Die Befragung wird mit der webbasierten Enterprise Feedback Suite (EFS, „unipark“) durchgeführt. Nach Abschluss der Befragung werden die erhobenen Daten exportiert und skriptbasiert ausgewertet. Die Rohdaten auf dem EFS-Server werden mit Projektabschluss (30.06.2023) gelöscht. Die Rohdatenexporte sind nur im Intranet des iaw zu finden. Rohdaten und Auswertungsskripte werden 3 Jahre nach Projektende nach dem Standard guter wissenschaftlicher Praxis aufbewahrt.
Die Befragung wird als gemeinsame Befragung mit dem Projekt SMALO durchgeführt. Die Mitarbeiter:innen des Projekts SMALO erhalten daher eine Kopie des Rohdatenexports für die weitere Verarbeitung im Projekt SMALO. Die Verantwortung für die Datenschutzmaßnahmen für diese Kopie liegt beim Projekt SMALO.
Papierbasierte Daten
Die unterzeichneten papierbasierten Einwilligungserklärungen werden nach Ende des Projekts, d. h. am 30.06.2023, von einer professionellen Firma für Aktenvernichtung, mit der die Universität Bremen zusammenarbeitet, vernichtet.
Audiodateien und Rohtranskripte
Audiodateien von Interviews werden digital im Format mp3 auf dem Aufnahmegerät gespeichert. Sie werden unmittelbar nach dem Interview in einen passwortgeschützten Container (Veracrypt) auf dem Computer der/des Mitarbeiters/Mitarbeiterin übertragen. Das Passwort ist nur den Projektmitarbeiter:innen und der zuständigen Abteilungsleitung bekannt. Die Audiodatei auf dem Datenträger des Aufnahmegeräts wird anschließend sicher gelöscht.
Zugang zu den digitalen Daten haben nur die Projektmitarbeiter:innen. Die Büros werden beim Verlassen abgeschlossen (Zutrittskontrolle), die Computer sind nur mit persönlichem Passwort zugänglich (Zugangskontrolle). Zudem wird es eine Sicherheitskopie des verschlüsselten Datencontainers auf dem institutsinternen Server geben. Das Netzwerk ist vor äußeren Zugriffen geschützt. Zugriffskontrolle wird dadurch gewährleistet, dass nur vor Ort und mit Passwort sowie jeweiliger Zugangsberechtigung (Projektmitarbeiter:innen) Zugriff ermöglicht wird. Die Zugangsberechtigung wird über den Administrator gewährt bzw. geprüft. Der institutsinterne Server hat einen Backup-Server, auf dem täglich inkrementelle Backups abgelegt werden. Dadurch wird die Möglichkeit des Verlusts von Daten deutlich verringert (Verfügbarkeitskontrolle).
Im ersten Schritt werden die Aufnahmen anonymisiert protokolliert. Nach Prüfung auf weitere tiefergehende wissenschaftliche Verwertbarkeit werden ggf. Transkriptionen der Beschäftigteninterviews (Wort für Wort Verschriftlichungen) vorgenommen. Die Interviews werden im Zuge der Transkription/Verschriftlichung bzw. Protokollierung anonymisiert und pseudonomyisiert.
Für die Erstellung von Transkripten/Protokollen ergibt sich die Notwendigkeit des Dateienaustauschs. Die Dateien werden passwortgeschützt auf einem USB-Stick verschlüsselt (Veracrypt). So können Mitarbeitende die Audiodatei auf einem USB-Stick speichern, öffnen, vertextlichen und anschließend passwortgeschützt und verschlüsselt abspeichern. Die Rohtranskripte verbleiben so ausschließlich in verschlüsselten Containern, bis die Anonymisierung abgeschlossen ist.
Alle Container mit Audiodateien von Interviews werden zum Ende des Projekts (30.06.2023) mittels sicherem Überschreiben gelöscht.
Protokolle und Transkripte werden für weitere 3 Jahre nach Projektende nach dem Standard guter wissenschaftlicher Praxis aufbewahrt.
Die Liste der Interviewcodes wird zum Ende des Projekts (30.06.2023) gelöscht.