Die Automobil- und Zulieferindustrie zwischen Antriebswende und Zollpolitik – globale Unsicherheiten mit lokalen Folgen für die betriebliche Mitbestimmung?
Derzeit können anhand der Antriebswende und neuen Unsicherheiten in globalen Wertschöpfungsstrukturen, die besonders von der protektionistischen und wechselhaften Zollpolitik der USA sowie wiederkehrenden Handelskonflikten mit China gekennzeichnet sind, zwei sich parallel vollziehende Umbrüche im Produktionssystem der Automobilindustrie ausgemacht werden. Diese können bereits aktuell oder perspektivisch auch mit einer Restrukturierung der Produktion, neuen Zulieferstrukturen sowie Veränderungen der Absatzmärkte und Wertschöpfungsanteile einhergehen. Folglich ist potentiell die gesamte Organisation und Ausrichtung von Standorten betroffen und Effekte werden sich in unterschiedlichen Formen und Ausmaßen auch auf die Beschäftigten in den Betrieben auswirken.
Gemein haben die beiden Umbrüche, dass sie sehr eng mit, auch globalen, politischen Rahmenbedingungen verknüpft sind, aber lokal auf Standorte und ihre Beschäftigten wirken. Sowohl die konkreten Folgen als auch die tatsächliche Umsetzung sind aktuell in einem großen Maß von Unsicherheiten und Annahmen geprägt. So verändern sich durch die Produktion von E-Autos beispielsweise Tätigkeitsanforderungen, das Arbeitsaufkommen pro Einheit sinkt, Forschung und Entwicklung gewinnen an Bedeutung und es entsteht neuer Wettbewerb um Marktanteile und Produktionsauslastungen. Zudem wandeln sich Lieferketten und Standorte müssen mit hohen Investitionen, um die sie zugleich unternehmensintern konkurrieren, umgebaut werden. Zollpolitiken und Handelskonflikte wirken sich mit durchaus ähnlichen Folgen auf lokale Standorte aus, indem sich Absatzmärkte und Nachfragemuster verändern, neue Standortkonkurrenzen entstehen und sich verstärkt polyzentrische Produktionsnetzwerke herausbilden könnten. Es ergeben sich folglich weniger Veränderungen in der spezifischen Arbeitsausgestaltung, sondern wechselhafte Auslastungen von Werken, ein erhöhter Kostendruck oder eine Flexibilisierung der Produktion können die Folge sein. Individuell äußert sich dies bei den Beschäftigten in verstärkten Unsicherheiten und Ängsten. Besonders Veränderungen in der Beschäftigung und den allgemeinen Arbeitsbedingungen stehen daher im Fokus. Daraus resultieren neue Schwerpunkte und Aushandlungsprozessen zwischen den Akteur:innen der industriellen Beziehungen, die auch lokal verhandelt werden müssen. Vor allem Auseinandersetzungen um zukünftige Entwicklungen, die Effekte von politischen sowie gesellschaftlichen Dynamiken auf Betriebe sowie Sicherheiten für Beschäftigte gewinnen für die betriebliche Mitbestimmung an Bedeutung.
Das geplante Forschungsvorhaben soll sich aus einer Arbeitnehmenden- und Mitbestimmungsperspektive mit den sich abzeichnenden Umbrüchen befassen. Infolgedessen soll die Studie differenziert betrachten, welche Auswirkungen globale Prozesse und Dynamiken auf das lokale Automobilcluster und seine Beschäftigten haben, welche Mitbestimmungs- und Handlungsmöglichkeiten Betriebsräten zur Verfügung stehen bzw. von ihnen angewandt werden und welche Handlungsbedarfe sowie Perspektiven sich ergeben. Es wird eine vergleichende Perspektive eingenommen, die auch strukturelle Gegebenheiten, regionale Verflechtungsbeziehungen und Ungleichheiten reflektiert, indem sie gleichermaßen Endhersteller und Zulieferer einbezieht. Dies ermöglicht eine differenzierte Analyse, da anzunehmen ist, dass sich Prozesse in ihrer Ausgestaltung, Wirkung und Dynamik entlang der Branchen- und Unternehmensstrukturen unterscheiden werden
Laufzeit:01. Oktober 2025 - 30. September 2026
Forschungsteam:PD Dr. Martin Seeliger (Projektleitung)
Patrick Willacker, M.A.Derzeit können anhand der Antriebswende und neuen Unsicherheiten in globalen Wertschöpfungsstrukturen, die besonders von der protektionistischen und wechselhaften Zollpolitik der USA sowie wiederkehrenden Handelskonflikten mit China gekennzeichnet sind, zwei sich parallel vollziehende Umbrüche im Produktionssystem der Automobilindustrie ausgemacht werden. Diese können bereits aktuell oder perspektivisch auch mit einer Restrukturierung der Produktion, neuen Zulieferstrukturen sowie Veränderungen der Absatzmärkte und Wertschöpfungsanteile einhergehen. Folglich ist potentiell die gesamte Organisation und Ausrichtung von Standorten betroffen und Effekte werden sich in unterschiedlichen Formen und Ausmaßen auch auf die Beschäftigten in den Betrieben auswirken.
Gemein haben die beiden Umbrüche, dass sie sehr eng mit, auch globalen, politischen Rahmenbedingungen verknüpft sind, aber lokal auf Standorte und ihre Beschäftigten wirken. Sowohl die konkreten Folgen als auch die tatsächliche Umsetzung sind aktuell in einem großen Maß von Unsicherheiten und Annahmen geprägt. So verändern sich durch die Produktion von E-Autos beispielsweise Tätigkeitsanforderungen, das Arbeitsaufkommen pro Einheit sinkt, Forschung und Entwicklung gewinnen an Bedeutung und es entsteht neuer Wettbewerb um Marktanteile und Produktionsauslastungen. Zudem wandeln sich Lieferketten und Standorte müssen mit hohen Investitionen, um die sie zugleich unternehmensintern konkurrieren, umgebaut werden. Zollpolitiken und Handelskonflikte wirken sich mit durchaus ähnlichen Folgen auf lokale Standorte aus, indem sich Absatzmärkte und Nachfragemuster verändern, neue Standortkonkurrenzen entstehen und sich verstärkt polyzentrische Produktionsnetzwerke herausbilden könnten. Es ergeben sich folglich weniger Veränderungen in der spezifischen Arbeitsausgestaltung, sondern wechselhafte Auslastungen von Werken, ein erhöhter Kostendruck oder eine Flexibilisierung der Produktion können die Folge sein. Individuell äußert sich dies bei den Beschäftigten in verstärkten Unsicherheiten und Ängsten. Besonders Veränderungen in der Beschäftigung und den allgemeinen Arbeitsbedingungen stehen daher im Fokus. Daraus resultieren neue Schwerpunkte und Aushandlungsprozessen zwischen den Akteur:innen der industriellen Beziehungen, die auch lokal verhandelt werden müssen. Vor allem Auseinandersetzungen um zukünftige Entwicklungen, die Effekte von politischen sowie gesellschaftlichen Dynamiken auf Betriebe sowie Sicherheiten für Beschäftigte gewinnen für die betriebliche Mitbestimmung an Bedeutung.
Das geplante Forschungsvorhaben soll sich aus einer Arbeitnehmenden- und Mitbestimmungsperspektive mit den sich abzeichnenden Umbrüchen befassen. Infolgedessen soll die Studie differenziert betrachten, welche Auswirkungen globale Prozesse und Dynamiken auf das lokale Automobilcluster und seine Beschäftigten haben, welche Mitbestimmungs- und Handlungsmöglichkeiten Betriebsräten zur Verfügung stehen bzw. von ihnen angewandt werden und welche Handlungsbedarfe sowie Perspektiven sich ergeben. Es wird eine vergleichende Perspektive eingenommen, die auch strukturelle Gegebenheiten, regionale Verflechtungsbeziehungen und Ungleichheiten reflektiert, indem sie gleichermaßen Endhersteller und Zulieferer einbezieht. Dies ermöglicht eine differenzierte Analyse, da anzunehmen ist, dass sich Prozesse in ihrer Ausgestaltung, Wirkung und Dynamik entlang der Branchen- und Unternehmensstrukturen unterscheiden werden
Laufzeit:01. Oktober 2025 - 30. September 2026
Forschungsteam:PD Dr. Martin Seeliger (Projektleitung)
Patrick Willacker, M.A.Derzeit können anhand der Antriebswende und neuen Unsicherheiten in globalen Wertschöpfungsstrukturen, die besonders von der protektionistischen und wechselhaften Zollpolitik der USA sowie wiederkehrenden Handelskonflikten mit China gekennzeichnet sind, zwei sich parallel vollziehende Umbrüche im Produktionssystem der Automobilindustrie ausgemacht werden. Diese können bereits aktuell oder perspektivisch auch mit einer Restrukturierung der Produktion, neuen Zulieferstrukturen sowie Veränderungen der Absatzmärkte und Wertschöpfungsanteile einhergehen. Folglich ist potentiell die gesamte Organisation und Ausrichtung von Standorten betroffen und Effekte werden sich in unterschiedlichen Formen und Ausmaßen auch auf die Beschäftigten in den Betrieben auswirken.
Gemein haben die beiden Umbrüche, dass sie sehr eng mit, auch globalen, politischen Rahmenbedingungen verknüpft sind, aber lokal auf Standorte und ihre Beschäftigten wirken. Sowohl die konkreten Folgen als auch die tatsächliche Umsetzung sind aktuell in einem großen Maß von Unsicherheiten und Annahmen geprägt. So verändern sich durch die Produktion von E-Autos beispielsweise Tätigkeitsanforderungen, das Arbeitsaufkommen pro Einheit sinkt, Forschung und Entwicklung gewinnen an Bedeutung und es entsteht neuer Wettbewerb um Marktanteile und Produktionsauslastungen. Zudem wandeln sich Lieferketten und Standorte müssen mit hohen Investitionen, um die sie zugleich unternehmensintern konkurrieren, umgebaut werden. Zollpolitiken und Handelskonflikte wirken sich mit durchaus ähnlichen Folgen auf lokale Standorte aus, indem sich Absatzmärkte und Nachfragemuster verändern, neue Standortkonkurrenzen entstehen und sich verstärkt polyzentrische Produktionsnetzwerke herausbilden könnten. Es ergeben sich folglich weniger Veränderungen in der spezifischen Arbeitsausgestaltung, sondern wechselhafte Auslastungen von Werken, ein erhöhter Kostendruck oder eine Flexibilisierung der Produktion können die Folge sein. Individuell äußert sich dies bei den Beschäftigten in verstärkten Unsicherheiten und Ängsten. Besonders Veränderungen in der Beschäftigung und den allgemeinen Arbeitsbedingungen stehen daher im Fokus. Daraus resultieren neue Schwerpunkte und Aushandlungsprozessen zwischen den Akteur:innen der industriellen Beziehungen, die auch lokal verhandelt werden müssen. Vor allem Auseinandersetzungen um zukünftige Entwicklungen, die Effekte von politischen sowie gesellschaftlichen Dynamiken auf Betriebe sowie Sicherheiten für Beschäftigte gewinnen für die betriebliche Mitbestimmung an Bedeutung.
Das geplante Forschungsvorhaben soll sich aus einer Arbeitnehmenden- und Mitbestimmungsperspektive mit den sich abzeichnenden Umbrüchen befassen. Infolgedessen soll die Studie differenziert betrachten, welche Auswirkungen globale Prozesse und Dynamiken auf das lokale Automobilcluster und seine Beschäftigten haben, welche Mitbestimmungs- und Handlungsmöglichkeiten Betriebsräten zur Verfügung stehen bzw. von ihnen angewandt werden und welche Handlungsbedarfe sowie Perspektiven sich ergeben. Es wird eine vergleichende Perspektive eingenommen, die auch strukturelle Gegebenheiten, regionale Verflechtungsbeziehungen und Ungleichheiten reflektiert, indem sie gleichermaßen Endhersteller und Zulieferer einbezieht. Dies ermöglicht eine differenzierte Analyse, da anzunehmen ist, dass sich Prozesse in ihrer Ausgestaltung, Wirkung und Dynamik entlang der Branchen- und Unternehmensstrukturen unterscheiden werden
Laufzeit:01. Oktober 2025 - 30. September 2026
Forschungsteam:PD Dr. Martin Seeliger (Projektleitung)
Patrick Willacker, M.A.Projekttyp:Projekt der Arbeitnehmerkammer Bremen