Nutzung digitaler Lernressourcen in Berufsschulen im Land Bremen
Laufzeit:
01. Januar 2025 - 31. Dezember 2025
Forschungsteam:
Dr. Peter Bleses
Dipl. Sozialwiss. Andreas Friemer
Laufzeit:
01. Januar 2025 - 31. Dezember 2025
Forschungsteam:
Dr. Peter Bleses
Dipl. Sozialwiss. Andreas Friemer
Zielsetzung und Fragestellungen des Forschungsprojekts
2016 verabschiedete die Kultusministerkonferenz (KMK) die Strategie „Bildung in einer digitalen Welt“ und formulierte darin grundsätzliche Anforderungen an das berufliche Bildungssystem. In den berufsschulischen Unterricht im Kontext dualer Ausbildung sollten zunehmend digital gestützte und medial aufbereitete Ausbildungsinhalte integriert werden. Ein solcher Anspruch an berufliche Bildungsprozesse ist ziemlich umfassend und durchaus herausfordernd.
Um die technische Umsetzung dieses strategischen Zieles zu unterstützen, stellte das Bun-desministerium für Bildung und Forschung (BMBF) von 2019 bis 2023 im Rahmen seines Programmes „DigitalPakt Schule“ Fördermittel zur Investition in die digitale Infrastruktur auf Länder- und kommunaler Ebene zur Verfügung. Bremen erhielt dabei insgesamt 48 Millionen Euro, die von der Senatorin für Kinder und Bildung verwaltet wurden und deren Verteilung durch die eigens dafür eingerichtete Koordinierungsstelle „Digitalpakt Schule“ geregelt wurde. Diese Fördermittel wurden so erfolgreich eingesetzt, dass Bremen im Bildungsmonitor 2022 im Handlungsfeld „Digitalisierung“ den ersten Platz belegte. Parallel dazu bilanzierte der „DGB-Ausbildungsreport Niedersachsen und Bremen 2023“ jedoch, dass sich Auszubildende nicht ausreichend auf die Digitalisierung vorbereitet sehen.
Vor diesem Hintergrund untersucht das Forschungsprojekt die digitale Ausstattung/Nutzung an den Berufsschulen im Land Bremen. Es ist thematisch im Feld der Qualität von Berufsausbildung angesiedelt, mit Fokus auf die digitale Unterstützung der Lernprozesse. Zentrale Fragestellungen sind, wie die berufsbildenden Schulen in Bezug auf die Geräteausstattung und digitale Vernetzung aufgestellt sind und wie eine solche Infrastruktur die Lernprozesse in der beruflichen Erstausbildung tatsächlich unterstützt.
Zur Annäherung an die Beantwortung dieser Fragen sollen in einem ersten Schwerpunkt die vorhandenen digitalen Infrastrukturen an beruflichen Schulen im Land Bremen analysiert werden – sowohl in technischer Hinsicht als auch in Bezug auf ihre administrative Integration und Vernetzung im Bildungsprozess.
In einem zweiten Schwerpunkt soll exemplarisch die tatsächliche Einbindung digital gestützter Lernressourcen in den Berufsschulunterricht beleuchtet werden. Hierfür sollen an berufsbildenden Schulen im Land Bremen Auszubildende und Lehrpersonal aus vier dualen Ausbildungsberufen befragt werden. Um ein breites Berufsspektrum abzubilden, wurden bei der Auswahl der Ausbildungsberufe sektorale Strukturmerkmale, sozio-demographische Faktoren sowie Ausbildungserfolgs- und Vertragslösungsquoten berücksichtigt.
Methodisches Vorgehen
Das Projekt soll in einem Mix aus quantitativen und qualitativen Erhebungen durchgeführt werden. Für die Bestandsaufnahme digitaler Technik an bremischen Berufsschulen sowie die Bewertung ihrer Nutzungsmöglichkeiten – soll in der Studie folgenden konkreten Fragestellungen nachgegangen werden.
Quantitative Erhebungen (Senatorin für Kinder und Bildung, Berufsschulen)
- Welche Hardwareausstattung gibt es an den beruflichen Schulen im Land Bremen?
- Geräte in den Klassen (Leasing, Nachbeschaffung)
- Vernetzung mit der senatorischen Behörde (Serverinfrastrukturen)
- Vernetzung mit anderen Berufsschulen (Serverinfrastrukturen)
- Vernetzung mit Ausbildungsbetrieben im Rahmen von Lernortkooperation
- Welche Softwareausstattung gibt es an den beruflichen Schulen im Land Bremen?
- Wie ist die Administration der digitalen Ressourcen geregelt?
- Zentrale Verwaltung
- Dezentrale Administration an den Schulen
- Personelle Ressourcen (IT-Stabsstellen, Lehrpersonal-Freistellungen)
- Wie gestaltet sich der Einsatz digital gestützten Unterrichtes an Berufsschulen im Land Bremen?
- Quantitativ (an wie vielen Schulen gibt es digital gestützte Lernangebote?)
- Inhaltlich (kaufmännische, gewerblich-technische, MINT-Ausbildungsanteile)
Gibt es inhaltliche Unterschiede?
Qualitative Erhebungen (Interviews, Gruppengespräche)
- Perspektive von Auszubildenden und Lehrenden auf die Einbindung digital gestützten Lernens in den schulischen Teil der Ausbildung
- Wie bewerten sie die technischen Nutzungsmöglichkeiten?
- Wie bewerten sie die inhaltliche Einbindung?
- Kommen auch KI-Anwendungen zum Einsatz?
- Welche Chancen und Herausforderungen ergeben sich durch KI für Auszubildende, Ausbildungsorte und Lehrkräfte
- Wo sehen sie Mehrwert/ Benefit für ihre Ausbildung?
- Wo gibt es Verbesserungsbedarfe?
- Wie läuft die digitale Vernetzung mit Ausbildungsbetrieben zur Lernortkooperation?
- Welche Plattformen werden ggf. für die digitale Lernortkooperation genutzt?
- Wie wird ggf. die Qualität der digitalen Vernetzung mit den Ausbildungsbetrieben zur Lernortkooperation bewertet?
- Wie steht es um die digitalen Kompetenzen der Lehrkräfte und ggf. auch der Ausbilder:innen im Rahmen der Lernortkooperation?
- Wo gibt es Verbesserungsbedarfe und wie könnten diese umgesetzt werden?
Die Ergebnisse dieser Studie sollen Anknüpfungspunkte bieten, um den (möglichen) Mehrwert digital gestützter Lernangebote in der beruflichen Erstausbildung einschätzen und damit zu einer Qualitätssteigerung in der Berufsausbildung beitragen zu können.
Laufzeit:
01. Januar 2025 - 31. Dezember 2025
Forschungsteam:
Dr. Peter Bleses
Dipl. Sozialwiss. Andreas Friemer
Projekttyp:
Projekt der Arbeitnehmerkammer Bremen