Herausgegeben von Waltraud Schelkle (Waltraud.Schelkle@eui.eu) und Mechthild Schrooten (mechthild.schrooten@hs-bremen.de)
Die Klimapolitik, aber auch der Klimawandel und die damit steigenden Risiken für extreme Ereignisse haben eine erhebliche Bedeutung für die Versicherungswirtschaft. Dies gilt auf nationaler wie auch auf internationaler Ebene. Es ist davon auszugehen, dass sich Häufigkeit von extremen Ereignissen verschiebt. Die Versicherungswirtschaft kann daher bestehende Risikobewertungsmodelle kaum noch anwenden. Die Risikomodellierung wird selbst zum Risiko. Rückversicherungsgesellschaften sind mit erheblichen Herausforderungen konfrontiert.
Gleichzeitig greift die Klimapolitik, aber auch die Regulierung des Versicherungsgeschäftes, in die bisherigen Kernarbeitsfelder ein. Versicherungen bieten inzwischen „grüne“ Produkte an. Gesetzliche Auflagen für die Versicherung bestimmter Risiken lassen neue Produkte entstehen. Die ökonomischen Folgen des Klimawandels und der Klimapolitik für das gesamte Versicherungsgewerbe sind kaum abzusehen.
Staatliche Klimapolitik kann versuchen, diese Risiken durch Rückversicherungsarrangements zu reduzieren. Allerdings schafft sie damit auch die Erwartung, im Katastrophenfall alle exzessiven Schadensfälle zu kompensieren, was sowohl auf der Seite der primären Versicherungen als auch auf der Seite der Haushalte und Firmen zu notorischen Anreizproblemen und Unterversicherung führen kann. Gibt es Wege, die Haftung auf alle Beteiligten fair zu verteilen? Wie kann die öffentliche Hand ein zweites Sicherheitsnetz für katastrophische Restrisiken schaffen und zugleich vermeiden, in jedem Fall beschuldigt zu werden, zu wenig Vorkehrung oder ungenügende Hilfe im Ernstfall geleistet zu haben? Kann die Europäische Union dabei eine konstruktive Rolle spielen? Gibt es internationale Erfahrungen, die Europa nutzen könnte?
Vor diesem Hintergrund will das Heft 1/2026 der Vierteljahreshefte zur Arbeits- und Wirtschaftsforschung des IAW die Zusammenhänge zwischen Klima und Versicherungswirtschaft in möglichst vielen Facetten analysieren.
Artikel, beispielsweise, aus den Bereichen
- Verhältnis von Klimapolitik und Versicherungswirtschaft
- Regulierung der Versicherungspflicht gegen politischen Widerstand
- Politische und ökonomische Grenzen von Rückversicherungen
- Neue Versicherungsmodelle für Klimarisiken
- Herausforderungen der Risikobewertung und mögliche Lösungen
- Internationale Vergleiche
sind willkommen. Die Beiträge können in englischer oder deutscher Sprache verfasst sein.
Redaktionell verantwortlich für diese Ausgabe der Vierteljahrshefte zur Arbeits- und Wirtschaftsforschung des IAW sind: Prof. Dr. Waltraud Schelkle (waltraud.schelkle@eui.eu) und Prof. Dr. Mechthild Schrooten (Mechthild.Schrooten@hs-bremen.de).
Bitte senden Sie uns Ihren Abstract bis zum 31. Juli 2025 an Waltraud Schelkle (Waltraud.Schelkle@eui.eu) und Mechthild Schrooten (mechthild.schrooten@hs-bremen.de). Wir treten dann mit Ihnen in Kontakt. Eine erste Fassung Ihres Papers sollte bis zum 30. Oktober eingereicht werden. Wir planen eine Online-Konferenz zur wechselseitigen Präsentation und Kommentierung der verschiedenen Beiträge für den November 2025. Das vollständige Paper sollte bis zum 15. Januar 2026 vorliegen. Es schließt sich ein maximal zweistufiger Peer Review- und Überarbeitungsprozess an.
Manuskripte können nur im Word-Format eingereicht werden. Abbildungen benötigen wir als separate Dateien und in reproduktionsfähiger Qualität.
Zu den Vierteljahresheften zur Arbeits- und Wirtschaftsforschung (VAW)
Die Vierteljahreshefte zur Arbeits- und Wirtschaftsforschung (VAW) greifen aktuell wichtige Themen der Wirtschaftspolitik sowie der Arbeitsmarktentwicklung, auf und beleuchten sie aus einer angewandt wissenschaftlichen Perspektive. Dieser Leitidee verpflichtet, bündeln die VAW die Analysen der anwendungsorientierten Forschung zu arbeits- und wirtschaftspolitischen »Baustellen« sowie zu zentralen Zukunftsfragen in einem Themenband.
Deutschsprachige und internationale Forscherinnen und Forscher kommen zu Wort. Neben der Anwendungs- und Praxisorientierung sieht sich die Zeitschrift auch den Zielen von Pluralität, Wissenstransfer und Relevanz verpflichtet. In der Tradition der früheren Vierteljahrshefte zur Wirtschaftsforschung stehend, zielen die Vierteljahreshefte zur Arbeits- und Wirtschaftsforschung (VAW) darauf, Orientierungshilfe zu komplexen wirtschaftspolitischen Themen zu geben. Arbeitsbezogene Thematiken wie Arbeitskraftnachfrage, Aus- und Weiterbildung oder auch spezifische Aspekte der Personalpolitik werden dabei ebenso betrachtet, wie Finanz- und Transformationsthemen. Auch in Zukunft ist es das Ziel, in den genannten Bereichen neue Perspektiven und praxisorientierte Lösungsoptionen aufzuzeigen.
Dank der Förderung der ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft erscheint die VAW ab 2025 im Diamant Open Access. Damit entstehen den Autor:innen keine Publikationskosten und für Leser:innen sind die Artikel frei verfügbar.
https://www.duncker-humblot.de/vaw-call-for-papers/c-867