Veranstaltungsort
Haus der Wissenschaft
Sandstraße 4/5
28195 Bremen
Referent/in
Organisation
Veranstaltungsreihe
iaw Veranstaltung

zum Programm

In einer aktuellen Debatte zur Rolle der Soziologie in der Corona-Pandemie beschreibt Heinz Bude die Rolle involvierter Sozialwissenschaftler:innen und der Soziologie als wichtige und nützliche Reflexionsinstanz; Klaus Kraemer dagegen rügt, dass die methodische Sorgfalt der Soziologie unter Bedingungen einer hastigen Krisenbewältigung „unter die Räder“ gekommen sei.
Jenseits der Ausnahmesituation eines ‚gesellschaftlichen Schockzustandes‘ verweist diese Diskussion auf die immer wieder neu zu beantwortenden Fragen nach der Rolle der Wissenschaften in der Gesellschaft im Allgemeinen und des Transfers zwischen Sozialwissenschaften und Politik im Besonderen. Welche Leistungen (Theorie-, Methoden-und/oder Reflexionskompetenz) kann insbesondere die Soziologie in die politische Gesellschaftsgestaltung einbringen und wie kann dabei ihr epistemologischer Kern (wie auch immer dieser konkret aussehen mag) bewahrt werden? Auch wenn die Soziologie hier im Mittelpunkt der Auseinandersetzungen steht, weil die Gesellschaft selbst ihr Untersuchungsgegenstand ist, ist sie nicht die einzige Disziplin, die davon betroffen ist – innerhalb und jenseits der Sozialwissenschaften stellen sich etwa der ökologischen, ökonomischen oder Gesundheitsforschung ähnliche Fragen.
Der Transfer im Verhältnis von Wissenschaft und Politik soll im Rahmen einer Expert:innentagung im Haus der Wissenschaft Bremen am 09. und 10.11.2023 aus mehreren, disziplinübergreifenden Perspektiven beleuchtet, diskutiert und reflektiert werden. Dabei werden vier unterschiedliche Praxisbeispiele zum forschungsbasierten Wissenstransfer an der Nahtstelle zwischen Politik und Wissenschaft vorgestellt, um gemeinsam methodische Vorgehensweisen, Fragen der Grenzziehung und Grenzüberschreitung sowie individuelle Positionen im Transferverhältnis zu erörtern.
Es steht ein begrenztes Platzkontingent zur Verfügung. Bitte melden Sie sich bis zum 26.10.2023 bei Frau Jessica Nuske unter der E-Mail-Adresse jnuske@uni-bremen.de an. Wir freuen uns auf spannende Impulse und ertragreiche Diskussionen!