Veranstaltungsort | FVG Bremen |
Uhrzeit | 16:00 - 18:00 Uhr |
Referent/in | |
Veranstaltungsreihe | iaw-Colloquium |
Vortrag von Dr. Jochen Tholen im Rahmen des iaw Colloquiums
„Bremen – Borgward, Borgward – Bremen, das war eins“
Dieses Zitat des zur Zeit der Borgward-Krise 1960/61 tätigen 1. Bevollmächtigten der IG Metall Bremen kennzeichnet die enorme Bedeutung der 1961 in Konkurs gegangenen Borgwardgruppe für die Wirtschaft und Beschäftigung in Bremen: Borgward war das größte Industrieunternehmen im Bundesland Bremen, Borgward war der größte (private) Steuerzahler Bremens, in der Borgwardgruppe arbeiteten 1960 rund 22.700 Menschen. Damit arbeitete fast jeder Vierte im Verarbeitenden Gewerbe der Stadt Bremen bei Borgward (unberücksichtigt bleiben hier die vielen Beschäftigten in den Zulieferbetrieben). Und Borgward war 1959 der fünftgrößte Pkw Produzent in der Bundesrepublik. Die auch heute noch wirkende Faszination dieses „Mythos Borgward“ wurde zuletzt durch den ARD Film „Die Affäre Borgward“ deutlich, jüngst am 7. Januar 2019 zur besten Sendezeit ausgestrahlt.
Was geschah mit den Beschäftigten nach dem Zusammenbruch der Borgward AG? Und überhaupt: Wie verhielten sich seinerzeit Gewerkschaften und Be-triebsräte der Borgwardgruppe? Und vor Allem: Welche Lehren können aus dem Borgward Drama für heute gezogen werden? Wie weit muss und darf staatliche Industriepolitik im 21. Jahrhundert in das Geschehen eingreifen? Und gibt es auch für das große Werk von Daimler in Bremen angesichts der dramatischen Umstellungen auf dem Weltautomobilmarkt hin zu Elektromobilität und anderen Verkehrskonzepten frühzeitige Anpassungen?
Diese Fragen werden auf der Grundlage einer umfassenden empirischen Studie aus den 1980er Jahren beantwortet.