Veranstaltungsort


Virtueller Raum
Uhrzeit
16:00 Uhr
Referent/in
Veranstaltungsreihe
iaw-Colloquium
Semester
SoSe 2021

Ulrich Mückenberger (Universität Bremen/SFB 1342):
Die Transformation vom Normalarbeitsverhältnis zu Formen lebensgerechter Gestaltung von Arbeit

"Lassen Sie sich mit mir auf ein arbeitspolitisches Gedankenexperiment ein. Wie wärs, wenn der Schutz im Arbeitsverhältnis nicht mehr der Zweiteilung Arbeitnehmer / Nicht-Arbeitnehmer folgte, sondern sich nach einem Kontinuum von Schutzbedürftigkeit Arbeitender richtete? Wir werden sehen, das beinhaltete eine beachtliche Transformation, wenn nicht Umwälzung, des Arbeitsrechts. Ich meine, es gibt gute theoretische und sozialpolitische Argumente für diese Transformation - gleichwohl dürfte ihr Gegenwind von verschiedenen Seiten entgegenschlagen."

 

 

iaw Colloquiumsreihe:

Von Wandel zu Transformation(en) – zeitdiagnostische Analysen zur Arbeits- und Lebenswelt

Seit 50 Jahren analysiert das iaw den Wandel der Lebens- und Arbeitsbedingungen von Arbeitnehmer*innen. Ohne ein Verständnis von gesellschaftlicher Dynamik, ihren Formen und Verläufen, Trieb- und Gegenkräften ist dieser Aufgabe nicht nachzukommen. Aktuell erscheint jedoch recht unklar, wie die beschleunigten Strukturwandelprozesse zu deuten sind, die wir zurzeit erleben: Als mehr oder weniger kontinuierliche Fortentwicklung bestehender Verhältnisse oder als (möglicherweise sogar „große“) Transformation der gesamten Gesellschaftsordnung.

Mehrere, sich gegenseitig durchdringende und verstärkende, Veränderungsprozesse in verschiedenen Handlungsfeldern entfachen jene enorme Dynamik in allen Gesellschaftsbereichen, deren (vermutetes) Veränderungspotential bislang nicht abschätzbar erscheint: „Wir wissen zwar, dass ein Zeitalter zu Ende gegangen ist, aber wir wissen (noch) nicht, was an die Stelle des Alten tritt“ (Baumann 2014). Entsprechende Zeitdiagnosen finden sich auch in Verbindung mit Schlagworten wie Postwachstum, Postdemokratie, das Ende des Kapitalismus oder auch nur „die nächste Gesellschaft“ (Baecker 2007).

Dagegen stehen jene Interpretationen, welche eine Kontinuität der Triebkräfte für gesellschaftliche Dynamik seit dem Aufkommen der modernen Gesellschaft sehen. „Alles muss sich ändern, damit alles bleibt wie es ist“ (Lampedusa). Demnach bestätigt der „Neue Geist des Kapitalismus“ (Boltanski/Chiapello 2003) grundlegende Pfadabhängigkeiten.  

Mit dem für das Sommersemester 2021 geplanten iaw-Colloquium wollen wir uns dieser Kontroverse annähern, indem wir Bedeutung und Interpretation von gravierenden gesellschaftlichen Veränderungen in unterschiedlichen Bereichen genauer betrachten.

Das iaw-Colloquium wird aufgrund der Corona-Pandemie weiterhin als reine online-Veranstaltung jeweils dienstags von 16 bis 18 Uhr durchgeführt. Wir bitten diejenigen, die daran teilnehmen möchten, uns dies unter iaw-info@uni-bremen.de mitzuteilen. Rechtzeitig vor Beginn werden wir dann an alle Interessierten eine E-Mail mit den Zugangsdaten verschicken.

  

 

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13.07.2021
Peter Bleses und Guido Becke (iaw):
Transformation als Dimension nachhaltiger Entwicklung  - Beispiele aus der Sozialpolitik- und der Organisationsforschung

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22.06.2021 - Christian von Wissel (Hochschule Bremen): Welcome to the critical zone... (Städte verändern sich immer und sind heute doch anders: Arbeitstitel)

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01.06.2021 - Jan-Hendrik Kamlage (Universität Bremen / BIGSSS):
Postdemokratie und neue Formen der Bürgerbeteiligung: Beschwichtigungsformel oder Neuerfindung der Demokratie?

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11.05.2021 - Werner Eichhorst (Universität Bremen / SOCIUM): Transformation von Arbeitsmärkten in Europa durch Corona?

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13.04.2021 - Vortrag von Günter Warsewa und Irene Dingeldey (iaw): Wie groß ist die große Transformation wirklich? - Einführung zur Diskussion von Wandel und (großen)Transformationen

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