Forschungsinstitut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ). iaw-Teilprojekt. Transferwerkstatt „Wissen-schafft-Politik“
Seit dem Juni 2020 hat das bundesweit verteilte Forschungsinstistut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) seine Arbeit aufgenommen. Finanziert vom Bundesforschungsministerium wurden dafür elf Hochschul- und Forschungseinrichtungen aus zehn Bundesländern, darunter ein Forschungsverbund der Universität Bremen, ausgewählt. Der Bremer Verbund setzt sich zusammen aus dem Socium (das an der Leitung des gesamten FGZ beteiligt ist), dem Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft (IfEK), dem Zentrum für Arbeit und Politik (zap) und dem Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw). Die beteiligten Forscherinnen und Forscher werden an verschiedenen Orten arbeiten und sich in Forschungs- und Praxisprojekten mit dem Auseinanderdriften von sozialen Milieus und Lebenswirklichkeiten, der Zunahme von Populismus und Polarisierung und den daraus erwachsenden Bedrohungen von Zusammenhalt und Demokratie beschäftigen.
Das iaw wird dabei im Rahmen des Bremer Verbunds seine vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen beim Transfer zwischen Wissenschaft und Forschung einerseits und gesellschaftlicher Praxis andererseits einbringen. Geplant ist hier, in einer „Transferwerkstatt“ den Einflüssen von Politik und Wissenschaft auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachzugehen. Das iaw-Teilprojekt wird geleitet von Dr. Peter Bleses und Dr. Günter Warsewa.Laufzeit:01. Juni 2020 - 31. Mai 2024
Forschungsteam:Dr. Peter Bleses (Projektleitung)
Prof. Dr. Günter Warsewa, Dipl. Sozw. (Projektleitung)
Jessica Nuske Seit dem Juni 2020 hat das bundesweit verteilte Forschungsinstistut Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) seine Arbeit aufgenommen. Finanziert vom Bundesforschungsministerium wurden dafür elf Hochschul- und Forschungseinrichtungen aus zehn Bundesländern, darunter ein Forschungsverbund der Universität Bremen, ausgewählt. Der Bremer Verbund setzt sich zusammen aus dem Socium (das an der Leitung des gesamten FGZ beteiligt ist), dem Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft (IfEK), dem Zentrum für Arbeit und Politik (zap) und dem Institut Arbeit und Wirtschaft (iaw). Die beteiligten Forscherinnen und Forscher werden an verschiedenen Orten arbeiten und sich in Forschungs- und Praxisprojekten mit dem Auseinanderdriften von sozialen Milieus und Lebenswirklichkeiten, der Zunahme von Populismus und Polarisierung und den daraus erwachsenden Bedrohungen von Zusammenhalt und Demokratie beschäftigen.
Das iaw wird dabei im Rahmen des Bremer Verbunds seine vielfältigen Erfahrungen und Kompetenzen beim Transfer zwischen Wissenschaft und Forschung einerseits und gesellschaftlicher Praxis andererseits einbringen. Geplant ist hier, in einer „Transferwerkstatt“ den Einflüssen von Politik und Wissenschaft auf den gesellschaftlichen Zusammenhalt nachzugehen. Das iaw-Teilprojekt wird geleitet von Dr. Peter Bleses und Dr. Günter Warsewa.Laufzeit:01. Juni 2020 - 31. Mai 2024
Forschungsteam:Dr. Peter Bleses (Projektleitung)
Prof. Dr. Günter Warsewa, Dipl. Sozw. (Projektleitung)
Jessica Nuske Im Rahmen des bundesweit tätigen Forschungsinstituts Gesellschaftlicher Zusammenhalt (FGZ) richtet das Institut Arbeit und Wirtschaft der Universität Bremen (iaw) eine „Transferwerkstatt“ ein. Diese soll als dauerhafte Austauschplattform zwischen der lokalen Politik und den beteiligten Sozialwissenschaftler:innen den Zusammenhängen zwischen politischer Partizipation und gesellschaftlichem Zusammenhalt nachgehen. Dabei verfolgt die Transferwerkstatt ein doppeltes Ziel: Zum einen werden im Projektzusammenhang die Beziehungen und Wechselwirkungen zwischen „der Politik“ und „der Wissenschaft“ systematisch reflektiert, um auf beiden Seiten ein vertieftes Verständnis für die jeweils andere Perspektive zu befördern. Zum anderen werden anhand ausgewählter Beispiele politische Prozesse angestoßen oder begleitet, die der Stärkung von gesellschaftlicher Kohäsion dienen könnten. Im Ergebnis zielt die Transferwerkstatt darauf ab, (1.) effiziente(re) Formen der Kommunikation und Kooperation zwischen Politik und Wissenschaft zu entwickeln und (2.) Empfehlungen zu partizipativ gestalteten Formaten politischer Prozesse zu erarbeiten.
Die Transferwerkstatt ist ein politisch-praktisch ausgerichtetes, wissenschaftlich reflektiertes „work-in-progress-Projekt“: Konkrete Einzelvorhaben entwickeln sich im Verlauf der Recherchen des iaw-Teams und der Kommunikation mit verschiedenen Akteur:innen aus Politik und gesellschaftlicher Praxis in Bremen. Diese verdichten sich in wechselseitiger Abstimmung zu kollaborativen Begleitvorhaben. Im Einzelnen sind bislang zwei Arbeitsstränge vorgesehen:
a) Die zurzeit in Bremen laufenden politischen Aktivitäten zur Ergänzung und Modernisierung von Formen der politischen Partizipation sind ein geeigneter Gegenstand für die Arbeit der Transferwerkstatt. Dabei handelt es sich zum einen um Debatten zur Novellierung des Bremischen Beirätegesetzes. Zum anderen geht es um die von der aktuellen Regierungskoalition formulierte Absicht, eine erweiterte direkte Bürger:innenbeteiligung in Bremen zu installieren. Beide Prozesse stehen in einem engen Zusammenhang, der sowohl bei den vorbereitenden Abstimmungen zwischen unterschiedlichen Akteur:innen als auch bei den zu erarbeitenden inhaltlichen und regulativen Festlegungen zu berücksichtigen sein wird.
Die Transferwerkstatt strebt in diesem Kontext eine begleitende, gegebenenfalls auch beratende, moderierende und wissenschaftlich reflektierende Rolle an. In dem Maße, in dem sich die Transferwerkstatt auch als wissenschaftliche Unterstützung der betreffenden Prozesse engagiert, nimmt sie zudem eine aktive politisch-praktische Rolle ein. Insofern sind verschiedene konkrete Aktivitäten und Beiträge der Transferwerkstatt vorgesehen:
• Das Forschungsprojekt unterstützt die laufenden Debatten und politischen Abstimmungen zu neuen Beteiligungsstrukturen durch die Bereitstellung von wissenschaftlicher Expertise und Recherchearbeit. Der wissenschaftliche Input kann beispielsweise eine systematische Aufarbeitung von Qualitäts- und Erfolgskriterien kommunaler Bürgerbeteiligung sowie von Erfahrungen und best-practices bereits etablierter Bürgerbeteiligungsverfahren umfassen. Dieser Input soll im Rahmen von (interaktiven) Workshops und Vorträgen vermittelt und zur Diskussion gestellt werden.
• Die Transferwerkstatt bietet einen kontinuierlichen Reflexionsraum zur (Selbst)-Vergewisserung der beteiligten Akteur:innen. Innerhalb dieses Raumes sollen die Erwartungen und Erfahrungen der verschiedenen (individuellen sowie institutionellen) Beteiligten eingeholt und reflektiert werden. Ein besonderes Augenmerk gilt dabei der Evaluation des möglichen Zusammenhangs von politischer Partizipation und der Qualität des gesellschaftlichen Zusammenhalts.
• Ein konkretes Ergebnis der gemeinsamen Reflexion soll eine Bewertung des Prozesses während der laufenden Legislaturperiode sein, die Hinweise auf Stärken und Schwächen dieses Prozesses und ggf. Entwicklungsvorschläge liefert.
b) Im Rahmen des zweiten Arbeitsstranges entwickeln wir eine niedrigschwellige Form der politischen Kommunikation, die für alle Bürger:innen der Region zugänglich ist und Diskussionsprozesse rund um das Thema des gesellschaftlichen Zusammenhaltes organisiert. Dafür soll es eine „Tournee der Zusammenhaltsgespräche“ durch Bremen geben, welche partizipative und interaktive Gesprächsräume in zentralen Einrichtungen (Kneipen, Quartierszentren, Bürgerhäuser, etc.) verschiedener Bremer Stadtteile bietet. Neben den vielfältigen Themen des gesellschaftlichen Zusammenhalts soll auch das Thema der Bürgerbeteiligung adressiert und in offener Runde diskutiert werden. Die Veranstaltungen im analogen Raum sollen zudem um ein Online-Forum ergänzt werden, welches die Veranstaltungen nicht nur dokumentiert (Videos, Protokolle etc.), sondern auch eine Plattform des Austausches zu zentralen Diskussionspunkten zur Verfügung stellt. Diese, auf Dauer ausgelegte, niedrigschwellige Form der politischen Kommunikation soll durchweg reflektiert, ausgewertet und evaluiert werden. Die genauere (inhaltliche, organisatorische, technische) Ausgestaltung steht noch aus.
www.uni-bremen.de
www.fgz-risc.de
Wissenschaftsblog: "Mehr Zusammenhalt in der Stadt durch direktdemokratische Beteiligung von Bürger:innen?" https://fgzrisc.hypotheses.org/3200
Laufzeit:01. Juni 2020 - 31. Mai 2024
Forschungsteam:Dr. Peter Bleses (Projektleitung)
Prof. Dr. Günter Warsewa, Dipl. Sozw. (Projektleitung)
Jessica NuskeProjekttyp:Drittmittelprojekt
Projektpartner:Institut für Ethnologie und Kulturwissenschaft;
Zentrum für Arbeit und Politik (zap)Warsewa, Günter; Bleses, Peter; Güldner, Matthias (2020): Der Transfer von sozialwissenschaftlichem Wissen als Forschungsgegenstand, in: Soziologie 49 (3), 287–307.
Nuske, Jessica; Bleses, Peter; Warsewa, Günter (2021): Sozialwissenschaftlicher Wissenstransfer zum gesellschaftlichen Zusammenhalt - Erwartungen und Deutungen von Expert:innen. (Eingereicht bei: Soziale Welt 2021).
Warsewa, Günter, 2023: Mehr Zusammenhalt in der Stadt durch direktdemokratische Beteiligung von Bürger:innen?, FGZ-Blog, Mehr: Link
Nuske, Jessica; Bleses, Peter; Warsewa, Günter, 2024: Distanziert, beratend, engagiert: Wie Praxisakteure die Wissenschaft sehen und was sie von ihr erwarten, FGZ Blog, Mehr: Link